Heinz Schmid

Dr. techn.

Tabellenkalkulationen

Tabellenkalkulationen sind für Büroanwendungen und wissenschaftliche-technische Berechnungen gleichermaßen geeignet. Über sogennante Makros ist es bei den meisten von ihnen möglich, eigene Funktionen und Unterprogramme zu erstellen. Damit sind sie für Power-User, die zwar eigene Programme erstellen wollen, aber sich nicht mit der Programmierung einer "grafischen Benutzeroberfläche" - GUI (graphical user interface) beschäftigen wollen, das ideale Werkzeug.

Kommerzielle Tabellenkalkulation gab es zuerst für Heimcomputer: als erstes Visicalc im Jahr 1979 für den Apple II, programmiert von Dan Bricklin. 1983 entwickelte Mitch Kapor für die Firma Lotus erstmalig für eine PC Visicalc weiter zu Lotus 1-2-3. 1984 gründete Marco Börries als 16-jähriger in Lüneburg die Firma Star Divsion mit dem Hauptprodukt StarOffice.

1985 entwickelte Microsoft Multiplan für den Apple Macintosh. Zur gleichen Zeit entwickelte die Softwareabteilung von Boeing für vorerst interne Zwecke die erste 3D - Tabellenkalkulation Boeing Calc. Es war also nicht nur ein Tabellenblatt mit Spalten und Zeilen, sondern mehrere Tabellenblätter, die untereinander verknüpft werden konnten. 1986 ging Boeing mit der Version 3.0 auf den Markt. Aber 1987 kamen auch Borland mit Quattro Pro und Microsoft mit Excel 2.0 für IBM kompatible PC's auf den Markt. Excel 4.0 verfügte bereits über eine Makrosprache.

1990 schnürte Microsoft sein Office Paket mit Word, Excel und Power Point. 1994 kam die 32 Bit Version mit der Makrosprache VBA (Visual Basic for Applications) auf den Markt und 1995 gab es bereits über 30 Millionen Excel Anwender. 1999 ging Star Office an Sun Microsystems als "Billig-Konkurrenz" zu MS-Office.

Seit 2010 gibt es eine 64 Bit Version von Excel und 2013 kam Cloud Computing und vernetztes Arbeiten für Excel 2013 hinzu. In der Zwischenzeit ist betreits die Version Excel 2016 am Markt. Es werden auch Python Erweiterungen für Excel angeboten, allerdings nicht von Microsoft. Excel kann auch mit FORTAN, C und C++ Programmen erweitert werden.

Freie Tabellenkalkulationen sind unter anderem seit 2000 OpenOffice, weil Sun Microsystems den Quellcode von Star Office mit 7,5 Millionen C++ Code Zeilen als OpenOffice frei gab. Gnumeric Makros von GNU - GNOME, entwickelt von Miguel de Icaza, ist seit Ende 2001 frei erhältlich. Bisher werden Makros von Gnumeric nicht unterstützt. 2010 übernahm die Oracle Corporation OpenOffice. Es kam zu einer Aufspaltung, da sich Oracle ganz zurückzog, einerseits in Appache OpenOffice und andererseits in LibreOffice, das auch als LibO oder LO abgekürzt und von der The Document Foundation getragen wird. Die aktuelle Version 5.2.7 ist auch für Windows 10 geeignet.

Seit 2008 gibt es auch die nicht-traditionelle Tabellenkalkulation pyspread, die von Martin Manns entwickelt wurde und in jeder Zelle Ausdrücke in der Programmiersprache Python auswerten kann.